Der Brunnenplatz

In der Mitte dieses Platzes steht ein riesiger Brunnen. Sein Wasser ist total rein und man kann es trinken. Doch droht er langsam zu versiegen.

Asmoda trat näher an den Brunnen. Egal wo man auch hinging, überall traf man auf Zerstörung und Leid. Nichts und niemand wurde dabei verschont. Der Brunnen jedoch schien für diese Kriegsverhältnisse noch relativ ganz zu sein, was vielleicht an der Größe lag. Auch das Wasser war ziemlich klar, eigendlich ein Wunder.
Asmoda lente sich in den Brunnenrand und überlegte. In ihrer Suche war sie noch keinen Schritt weiter, und es würde wohl auch nicht leichter werden, bei dem Chaos in der Welt.

Alan war mal wieder langweilig gewesen, weswegen er sich für einen Spaziergang entschieden hatte. Vielleicht fiel ihm dabei ja ein was er machen konnte.
Er seuftzte und sah sich auf dem Brunnenplatz um. War irgendwer interessantes hier, mit dem er sich die Zeit vertreiben konnte? Sein Blick wanderte über den ganzen Platz, bis er schließlich an einem Mädchen hängen blieb.
Sie war wirklich hübsch. Alan grinste. Ein hübsches Mädchen, da musste er natürlich sofort hin. Also lief er zu ihr rüber. "Hey.", begrüßte er sie und stellte sich neben sie.

Langsam war Asmoda in ihre Gedanken versunken. Sie überlegte, was sie nun tun sollte. Nach ihrer Familie zu suchen, war vielleicht ein Plan auf Dauer, doch für den Moment brachte es ihr nicht viel. Sie kam allerdings nicht mehr dazu, weiter zu überlegen, da sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen wurde. Ein Junge war auf sie zugekommen und hatte sie angesprochen. "Hallo", antwortete sie freundlich und lächelte leicht.

Alan musterte das Mädchen nun von Nahem genauer. Ja, er war nicht falsch gelegen, sie war wirklich hübsch.
Freundlich lächelte er sie an, als sie ihn auch begrüßte. "Was macht den eine Schönheit wie du so allein hier?", fragte er sie.
Der Junge streckte ihr die Hand hin. "Ich bin Alan.", stellte er sich vor. "Verrätst du mir auch deinen Namen?"

Asmoda überlegte nicht lange, sie wusste ja, warum sie hier war, auch wenn sie dem 'Schönheit' nicht ganz zustimmen konnte. "Ich bin auf der Suche nach meiner Familie, wir wurden vor einiger Zeit getrennt. Nur... naja, bei diesen Kriegszeiten nicht gerade das Einfachste", antwortete sie trotzdem lächelnd. Sie gab die Hoffnung einfach nicht auf und blieb positiv. Dabei machte sie sich noch nicht mal Gedanken darüber, dass sie darüber mit jemandem erzählte, den sie gerademal seit zwei Minuten kannte und nicht mal ihren Namen erzählt hatte. Natürlich holte sie das gleich nach. "Ich bin Asmoda", stellte sie sich vor und griff nach der Hand, die Alan ihr entgegen hielt. "Freut mich."

Kurz schüttelten die beiden sich die Hände, ehe Alan ihre Hand wieder los ließ und seine zurückzog. "Freut mich auch. Du hast wirklich einen interessanten Namen.", musste er feststellen.
"Du suchst also deine Familie?", fragte er nach. "Bist du dir denn sicher das sie noch am Leben sind?" War vielleicht eine etwas zu direkte Frage, aber Alan interessierte das nun mal einfach.

"Natürlich!", entgegnete Asmoda voller optimismus. Sie konnte sich garnicht vorstellen, dass es anders wäre. Vielleicht war es etwas zu naiv, zu behaupten, ihre Familie wäre unversehrt. "Mein Bruder ist ein wirklich ausgezeichneter Magier, ihm kann garnichts passiert sein", erklärte die mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen. Asmoda sah wirklich zu ihrem Bruder auf, immerhin hatte er ihr auch alles an Magie beigebracht, was sie nun beherrschte.

Gut, optimistisch war sie schonmal, das musste man der Kleinen lassen. Doch fand Alan es trotzdem ziemlich naiv, das sie sichsicher war dass ihrer Familie nichts passiert war. Es mochte sein, dass ihr Bruder ein guter Magier war, doch war es dewegen nicht gerade sicher das ihm nichts zustieß.
"Du solltest dir nicht so sicher sein das ihnen nichts passiert ist.", meinte Alan ernst dazu.